Wichtigste Erkenntnisse
- Ab Januar 2025 gilt die EU-Säule 3 der ESG-Berichterstattung für alle Banken in der EU, einschließlich der rund 2.000 weniger bedeutenden Institute (LSI). Diese Vorschriften zielen darauf ab, die Transparenz zu erhöhen und die ESG-Berichterstattung im Rahmen von CRD VI und CRR III zu standardisieren, um den Stakeholdern zu helfen, fundierte Entscheidungen zu treffen.
- Die Europäische Bankenaufsichtsbehörde (EBA) hat strukturierte Vorlagen für die Berichterstattung über ESG-Risiken eingeführt, darunter Kennzahlen wie die Green Asset Ratio (GAR) und die Banking Book Taxonomy Alignment Ratio (BTAR). Diese Vorlagen gewährleisten Konsistenz und Vergleichbarkeit zwischen den Banken und helfen ihnen, ihre ESG-Risiken und Strategien zur Risikominderung zu messen und zu kommunizieren.
- Automatisierte Berichtslösungen und KI-gesteuerte Plattformen sind unerlässlich, um die Komplexität der ESG-Berichterstattung nach Säule 3 zu erfüllen. Diese Tools vereinfachen die Datenaggregation, gewährleisten Genauigkeit und verbessern die Granularität der ESG-Berichterstattung, während sie den manuellen Aufwand reduzieren und Datensilos aufbrechen.
Ab Januar 2025 werden die Anforderungen der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde (EBA) an die ESG-Berichterstattung im Rahmen der Säule 3 auf alle EU-Banken ausgeweitet. Dies schließt etwa 2.000 weniger bedeutende Institute (LSI) ein, wobei ein proportionaler Ansatz für kleinere Institute noch von der Regulierungsbehörde geklärt werden muss.
Diese Anforderungen, die im Rahmen der Eigenkapitalrichtlinie (CRD VI) und der Eigenkapitalverordnung (CRR III) festgelegt wurden, zielen darauf ab, mehr Transparenz in das Finanzsystem zu bringen, indem sie standardisieren, wie Banken ihre Umwelt-, Sozial- und Governance-Risiken (ESG) offenlegen.
Bei der Einhaltung dieser Anforderungen geht es nicht nur um die Erfüllung regulatorischer Verpflichtungen. Die Offenlegung der ESG-Säule 3 gewährleistet eine konsistente, klare und vergleichbare ESG-Berichterstattung, die es Investoren und Stakeholdern ermöglicht, fundierte Entscheidungen zu treffen.
Sie spiegeln auch das Engagement einer Bank für nachhaltige Finanzierungen wider und stärken ihren Wettbewerbsvorteil in einem Markt, in dem Transparenz und Verantwortlichkeit zunehmend geschätzt werden.
Um diesen Weg zu vereinfachen, werden in diesem Artikel sowohl die wichtigsten Fristen der EU-Säule 3 als auch die Berichtsvorlagen behandelt, die die Banken für ihre Offenlegungen verwenden müssen.
Wichtige Fristen für die EU-Säule 3 der ESG-Berichterstattung
Um die Banken bei der Erfüllung dieser Anforderungen zu unterstützen, haben wir die wichtigsten Fristen für ESG-Angaben im Rahmen der EU-Säule 3 ermittelt. Die folgende Infografik bietet einen klaren Überblick über diese Meilensteine:
EU-Säule 3 ESG-Berichterstattung - Zeitplan
Erforderliche Vorlagen
Erforderliche Vorlagen
Erforderliche Vorlagen
Erforderliche Vorlagen
EU-Säule 3 ESG-Berichtspflichten
Die Offenlegung der ESG-Säule 3 umfasst eine Reihe von Themen wie Übergangsrisiken, physische Klimarisiken, Green Asset Ratio und Banking Book Taxonomy Alignment Ratio sowie Maßnahmen zur Minderung von ESG-Risiken wie Management und Governance. Um Transparenz und Konsistenz in der Berichterstattung der Banken zu gewährleisten, hat die EBA eine Reihe von standardisierten Vorlagen für die Offenlegung erstellt, die die Banken verwenden können (siehe Tabelle 1).
Tabelle 1. EU-Säule 3 ESG-Berichtsvorlagen
Tabellen 1-3: Qualitative Offenlegungen
Erstes Referenzdatum: 31. Dezember 2022
Tabellen 1-3
- Qualitative Informationen über ökologische, soziale und Governance-Risiken
Schablonen 1-4: Risiken des Übergangs
Erster Stichtag: 31. Dezember 2022 (Einführungsphase bis Juni 2024 für Scope-3-Emissionen)
Vorlage 1
- Anlagebuch - Kreditqualität der Forderungen nach Sektor, Emissionen und Restlaufzeit und Scope 3-Emissionen Fälligkeitskategorien
Vorlage 2
- Durch Immobilien besicherte Kredite - nach EPC
Vorlage 3
- Angleichungsmetriken für relative Scope-3-Emissionen
Vorlage 4
- Engagements im Bankbuch gegenüber den kohlenstoffintensivsten Unternehmen
Vorlage 5: Physische Risiken
Erster Stichtag: 31. Dezember 2022 (Einführungsphase bis Juni 2024 für Scope-3-Emissionen)
Vorlage 5
- Anlagebuch - dem physischen Risiko unterliegende Forderungen nach Regionen und NACE
Schablonen 6-9: Abschwächende Maßnahmen (GAR und BTAR)
Erstes Referenzdatum: 31. Dezember 2023
Vorlage 6
- Zusammenfassung der KPIs für die an der Taxonomie ausgerichteten Engagements
Vorlage 7
- Abhilfemaßnahmen - Vermögenswerte für die Berechnung der GAR
Vorlage 8
- Green Asset Ratio (GAR)
Vorlage 9
- Banking Book Taxonomy Alignment Ratio (BTAR) und Ab dem 30. Juni 2024 erfolgt die Offenlegung dieser Informationen auf freiwilliger Basis
Schablonen 10: Abschwächende Maßnahmen (Qualitativ)
Erstes Referenzdatum: 31. Dezember 2022
Vorlage 10
- Andere Maßnahmen zur Eindämmung des Klimawandels
Hier ein genauerer Blick darauf, was sie für die Banken bedeuten.
1. Schablonen 1-4: Risiken für den Übergang
Diese Vorlagen decken die qualitativen und quantitativen Angaben zu den Übergangsrisiken ab, einschließlich politischer und regulatorischer Risiken sowie Markt- und technologischer Risiken. Sie bieten einen strukturierten Ansatz, der den Banken hilft, ihre Exponierung gegenüber diesen Risiken und deren Management zu kommunizieren.
Beispiele für Offenlegungen sind:
- Quantitative Metriken zu Übergangsrisiken: Exposition gegenüber Sektoren, die für Übergangsrisiken anfällig sind, wie fossile Brennstoffe, Schwerindustrie und Verkehr.
- Szenario-Analyse: Detaillierte Angaben zu den Ergebnissen von Szenarioanalysen für verschiedene Übergangspfade (z. B. ein 1,5°C-Szenario).
- Steuerung der Risiken: Governance-Struktur zur Überwachung von Übergangsrisiken, einschließlich Ausschüssen auf Vorstandsebene, Häufigkeit von Diskussionen und Entscheidungsprozessen.
Was Banken tun sollten: Die Banken benötigen umfassende Daten über sektorale Engagements und müssen darauf vorbereitet sein, Szenarioanalysen durchzuführen, um die Auswirkungen von Übergangsrisiken zu verstehen. Sie sollten auch sicherstellen, dass sie über klare Governance-Prozesse und detaillierte Offenlegungen verfügen, um die Verantwortlichkeit und die korrekte Integration der Risikotreiber nachzuweisen.
2. Vorlage 5: Physische Risiken
Diese Vorlage konzentriert sich auf Angaben zu physischen Risiken, d. h. zu finanziellen Risiken, die sich aus klimabedingten Gefahren wie extremen Wetterereignissen und langfristigen Umweltveränderungen ergeben.
Beispiele für Offenlegungen sind:
- Risikoexposition: Beschreiben Sie die Exposition gegenüber akuten Risiken (z. B. Überschwemmungen, Wirbelstürme) und chronischen Risiken (z. B. steigender Meeresspiegel, Temperaturanstieg).
- Analyse der finanziellen Auswirkungen: Quantitative und qualitative Beschreibungen potenzieller finanzieller Verluste aufgrund von physischen Risiken.
- Andere Risiken: Bewertung, wie sich physische Risiken auf das Kreditrisiko, den Wert der Vermögenswerte und die betriebliche Kontinuität auswirken könnten.
Was Banken tun sollten: Geografische Analysetools werden für die genaue Kartierung von Risiken und die Identifizierung von Vermögenswerten in Hochrisikoregionen unerlässlich sein. Über die Identifizierung dieser Risiken hinaus müssen die Banken die Klimaresilienz in ihr Risikomanagement integrieren und proaktive Maßnahmen zum Schutz von Vermögenswerten aufzeigen. Eine wirksame Kommunikation dieser Strategien gewährleistet nicht nur die Einhaltung der Vorschriften, sondern stärkt auch das Vertrauen der Stakeholder in die Fähigkeit der Bank, sich in einer zunehmend volatilen Klimalandschaft zurechtzufinden.
3. Vorlage 6-9: Abschwächende Maßnahmen (GAR und BTAR)
Bis Ende 2024 sollen die Banken die wichtigsten quantitativen Kennzahlen melden, darunter die obligatorische Meldung der Green Asset Ratio (GAR) und die freiwillige Meldung der Banking Book Taxonomy Alignment Ratio (BTAR):
- GAR: Misst den Anteil der Vermögenswerte einer Bank, die mit der EU-Taxonomie für nachhaltige Aktivitäten übereinstimmen. GAR schafft Transparenz darüber, wie viel von der Finanzierung einer Bank ökologisch nachhaltige Projekte unterstützt.
- BTAR: Erweitert die GAR durch die Erfassung zusätzlicher Aktiva im Bankbuch, die nicht von der EU-Taxonomie erfasst werden, wie z. B. KMU oder Nicht-EU-Unternehmen, und bietet ein breiteres Bild der Nachhaltigkeitsausrichtung.
Die EBA hat die KPIs absichtlich so gestaltet, dass sie mit den auf der Taxonomie basierenden Offenlegungsanforderungen übereinstimmen. Dies gewährleistet die Konsistenz mit den Daten und Fristen, die für große Unternehmen gelten, die unter die NFRD fallen.
Diese Kennzahlen spielen eine entscheidende Rolle bei der Ausrichtung strategischer Entscheidungen. Selbst Banken mit niedrigen anfänglichen KPI-Werten können diese Kennzahlen nutzen, um zu bestimmen, wie sie ihre Finanzierungsaktivitäten im Laufe der Zeit anpassen wollen, um sich an den Zielen des Pariser Abkommens zu orientieren und ihre Fortschritte auf dem Weg zu diesen Zielen zu verfolgen.
Was Banken tun sollten: Die Kreditinstitute müssen sicherstellen, dass Systeme zur Klassifizierung und Bewertung von Vermögenswerten anhand der EU-Taxonomiekriterien vorhanden sind. Automatisierte Tools können den Prozess der Berechnung von GAR und BTAR vereinfachen und das Fehlerrisiko verringern.
4. Vorlage 10: Abschwächende Maßnahmen (Qualitativ)
Diese Vorlage leitet Banken bei der Offenlegung der Maßnahmen an, die sie zur Minderung von ESG-Risiken ergreifen, einschließlich Übergangs- und physischer Risiken. Sie bietet einen Rahmen für die Berichterstattung über Strategien, Fortschritte und Ergebnisse.
Beispiele für Offenlegungen sind:
- Strategien zur Risikominderung: Die Gesamtstrategie der Bank zur Minderung von ESG-Risiken, einschließlich der Strategien zur Reduzierung des Engagements in Hochrisikosektoren.
- Finanzierung von Umstellungsaktivitäten: Einzelheiten darüber, wie die Bank den Übergang ihrer Kunden zu nachhaltigen Praktiken unterstützt (z. B. grüne Anleihen, nachhaltige Darlehen, Finanzierung von Projekten für erneuerbare Energien).
Was Banken tun sollten: Dokumentieren Sie ihre aktuellen Strategien zur Risikominderung und stellen Sie sicher, dass diese umsetzbar und transparent sind und sich auf messbare Ergebnisse beziehen. Dies wird den Aufsichtsbehörden und Investoren zeigen, dass die Bank ihre ESG-Risiken aktiv steuert.
Wie Technologie die Säule-3-ESG-Berichterstattung vereinfachen kann
Das Navigieren durch die Komplexität der EU-Säule-3-Meldefristen kann eine Herausforderung sein, zumal sich die Anforderungen ständig weiterentwickeln. Glücklicherweise kann die Technologie eine entscheidende Rolle bei der Vereinfachung des Prozesses spielen.
- Rationalisierung der Beschaffung von ESG-Daten aus verschiedenen Quellen: Automatisierte Berichterstattungslösungen rationalisieren die Datenaggregation aus verschiedenen Quellen und gewährleisten eine umfassende Abdeckung der öffentlich und nicht öffentlich gemeldeten ESG-Informationen. Darüber hinaus können KI-gesteuerte Lösungen Datenlücken durch Schätzmodelle schließen, insbesondere bei Unternehmen, die keine detaillierten Angaben machen.
- Verringerung des manuellen Aufwands und der Kosten der Datenintegration: Die automatisierte Dateneingabe rationalisiert den Erfassungsprozess, minimiert den manuellen Aufwand und verbessert die Genauigkeit. Diese Automatisierung in Kombination mit einheitlichen Plattformen, die sich nahtlos in bestehende Risikomanagement- und Berichterstattungssysteme integrieren lassen, reduziert den Bedarf an manuellen Eingriffen und gewährleistet Konsistenz. Darüber hinaus ermöglichen Cloud-basierte Lösungen Datenaktualisierungen in Echtzeit, was die Effizienz und Skalierbarkeit des gesamten Berichtsprozesses erhöht.
- Verbesserte Granularität und Abdeckung von ESG-Benchmarks: Hochentwickelte Datenplattformen bieten granulare Einblicke in Benchmarks, einschließlich Schwellenwerte für Schlüsselkennzahlen (z. B. Steinkohleanteil >1 %). Diese technologiegesteuerten Lösungen ermöglichen eine größere Datenabdeckung, die sich auf Zehntausende von Unternehmen erstreckt und eine umfassende Berichterstattung über Scope-1-, -2- und -3-Emissionen gewährleistet. Mit häufigen, automatisierten Aktualisierungen stellen KI-gestützte Plattformen sicher, dass die Listen der größten Emittenten aktuell bleiben, so dass die Banken ihre Risiken proaktiv steuern können.
- Aufbrechen von Datensilos: ESG-Daten sind oft auf verschiedene Anbieter verteilt, was zu uneinheitlichen Methoden führt und es schwierig macht, eine einheitliche Sicht auf ESG-Risiken zu erhalten. Zentralisierte Plattformen schaffen hier Abhilfe, indem sie Daten aus verschiedenen Quellen zusammenführen und einheitliche Methoden anwenden, um Kohärenz zu gewährleisten. Durch die Schaffung einer einzigen Wahrheitsquelle verringern diese Plattformen Diskrepanzen, erhöhen die Zuverlässigkeit der Daten und verbessern die Qualität der Entscheidungsfindung.
Durch den Einsatz der richtigen Tools können Banken Fristen einhalten und sich auf strategische ESG-Initiativen konzentrieren, anstatt sich mit administrativen Aufgaben zu verzetteln.
Vorreiterrolle im Bereich nachhaltige Finanzen
Die Einhaltung der Meldefristen der EU-Säule 3 ist entscheidend für die Einhaltung der Vorschriften und die Positionierung der Banken als Vorreiter im Bereich der nachhaltigen Finanzen. Dieser Leitfaden ist ein praktisches Hilfsmittel, um auf Kurs zu bleiben und vorauszuplanen.
Für Banken, die ihre Berichtsprozesse rationalisieren wollen, bieten automatisierte Lösungen eine effiziente Möglichkeit, Fristen einzuhalten und Genauigkeit zu gewährleisten.
Entdecken Sie, wie die Lösungen von Clarity AIInstitutionen bei der Einhaltung von Vorschriften und der Vorbereitung auf die Zukunft der ESG-Berichterstattung unterstützen.