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Der Klimafinanzierung mangelt es nicht an Ehrgeiz. Woran es mangelt, sind Koordination und Infrastruktur. Es wurden zwar Billionen zugesagt, aber weit weniger eingesetzt. Das Ergebnis ist eine wachsende Kluft zwischen Zielen und Ergebnissen und eine zunehmende Frustration unter den Investoren, die handeln wollen, aber keine tragfähigen Pipelines, Strategien oder Partner finden können.
Die COP30, die im November 2025 in Brasilien stattfinden wird, könnte einen Wandel markieren. Nicht aufgrund von weitreichenden neuen Zusagen oder Schlagzeilen, sondern aufgrund dessen, was hinter den Kulissen geschieht: eine koordinierte, umsetzungsorientierte Agenda, die Politik, Kapital und Maßnahmen miteinander verbinden soll. Keine neuen Slogans, nur der Versuch, das Bestehende besser zu machen.
Dan Ioschpe, Brasiliens hochrangiger Klima-Champion, steht im Mittelpunkt dieser Bemühungen. Mit seiner jahrzehntelangen Erfahrung in der Führung von Industrie- und Infrastrukturunternehmen bringt er eine praktische, systemorientierte Sichtweise in die globalen Klimaverhandlungen ein.
Treffen Sie die Experten

Lorenzo Saa
Verantwortlicher für Nachhaltigkeit
Clarity AI

Dan Ioschpe
Hochrangiger Champion
COP30
In dieser Folge von Sustainability Wired spricht Lorenzo Saa mit Dan über die Architektur, die aufgebaut wird, um die Lücke von 1,3 Billionen Dollar in der Klimafinanzierung zu schließen, und welche Rolle Investoren dabei spielen müssen.
Sie erörtern Brasiliens Strategie, keine neuen Verpflichtungen einzugehen, die Struktur der COP30-Aktionsagenda und drei wichtige Finanzmechanismen, die Investoren im Auge behalten sollten: den lang erwarteten Fahrplan für die Klimafinanzierung, die Ausweitung der Kohlenstoffmärkte und den Tropical Forest Forever Fund. Sie sprechen auch über künstliche Intelligenz, Dateninfrastruktur und die Möglichkeit für Schwellenländer, bei der Umsetzung eine Führungsrolle zu übernehmen.
Hören Sie sich jetzt das vollständige Gespräch an.
Schlüsselmomente des COP30-Gesprächs mit Dan Ioschpe
| 00:00 - 01:55 | Einführung |
| 01:56 - 04:43 | Dans Hintergrund in der Privatwirtschaft und wie er zum COP30 Climate Champion wurde |
| 04:44 - 7:45 | Was der High-Level-Champion tatsächlich tut und warum er wichtig ist |
| 07:46 - 09:55 | Ist der COP nach 30 Jahren noch sinnvoll? |
| 09:56 - 14:16 | Was Anleger vom COP30 erwarten sollten und was nicht |
| 14:17 - 17:57 | Klimafinanzierung: Fahrplan zu 1,3 Milliarden Dollar, Kohlenstoffgutschriften und die TFF |
| 17:58 - 20:12 | Wie die TFF die Erhaltung der Wälder mit einer langfristigen Finanzierung verbindet |
| 20:13 - 26:41 | Warum sich die COP30 auf bestehende Initiativen und nicht auf neue Zusagen konzentrieren wird |
| 26:42 - 31:38 | Sollten Investoren an der COP30 teilnehmen? |
| 31:39 - 35:49 | Die Rolle von AI und Infrastruktur in Brasiliens Klimastrategie |
| 35:50 - 37:07 | Warum Kontinuität - und nicht Schlagzeilen - der größte potenzielle Gewinn der COP30 ist |
| 37:08 - 38:06 | Die Kunst der Nachhaltigkeit |
| 38:07 - 40:52 | Schnellfeuer-Fragen |
| 40:53 | Abschließende Bemerkungen |
Bemerkenswerte Zitate und Einsichten zu COP30, Klimafinanzierung und Umsetzung
Von der Gestaltung der Klimafinanzierung bis hin zu den praktischen Realitäten der Skalierung von Lösungen bietet Dan Ioschpe einen Einblick in das, was die COP30 wirklich erreichen will. In diesen Momenten werden die wichtigsten Erkenntnisse über Finanzierungslücken, die Beteiligung von Investoren und die Art und Weise, wie Klimamaßnahmen endlich für die Umsetzung umstrukturiert werden, zusammengefasst.
1. Bei COP30 geht es darum, das Bestehende zum Funktionieren zu bringen
Dan erklärt, warum Brasilien auf der COP30 bewusst keine neuen Initiativen vorstellte und wie diese Entscheidung zu einer stärkeren Fokussierung, Ausrichtung und Umsetzung führt.
"Wir haben gesagt, keine neuen Initiativen, keine neuen Zusagen. Brasilien wird also im Rahmen des COP30-Zyklus nichts Neues vorschlagen. Wir arbeiten nur an bestehenden Ideen... Wir haben 600 bestehende Initiativen kartiert: 300 von ihnen sind aktiver als die anderen 300. Also haben wir diese 300 einbezogen und 30 Aktivierungsgruppen gebildet. Jedes Schlüsselziel hat also eine Aktivierungsgruppe. In diese Aktivierungsgruppe werden die Verantwortlichen der Initiativen eingeladen, um den Prozess dieser Initiative zu leiten."
2. Die drei großen Finanzgeschichten der COP30
Er skizziert die drei wichtigsten finanziellen Ergebnisse, die von der Versammlung erwartet werden, und erklärt, warum die Überbrückung der Kapitallücke davon abhängt, dass echte Rahmenbedingungen geschaffen und nicht nur Ziele gesetzt werden.
"Auf der COP30 gibt es drei große Finanzthemen. Die eine ist die Vorlage des Fahrplans... Sie werden einen effektiven Fahrplan vorlegen, nachdem sie sich mit vielen Menschen beraten haben und sagen, wie wir von 300 Milliarden auf 1,3 Billionen kommen. Die TFF ist eine Art Parallele, die dort hinzukommt, aber sie wird parallel entwickelt und soll auf der COP30 eingeführt werden - das ist unsere Erwartung, und zwar mit Geld, um loszulegen. Das dritte ist der Kohlenstoffkredit, ein sehr anspruchsvolles Thema, mit dem sich Brasilien und viele andere Länder beschäftigen."
3. Investoren sollten Fahrpläne erwarten, keine Wunder
Dan betont, dass die COP30 kein Patentrezept liefern wird, aber die praktische Infrastruktur schaffen kann, die erforderlich ist, um von fragmentierten Zielen zu koordinierten Maßnahmen zu gelangen.
"Dies ist ein Zyklus, also erwarten Sie nicht, dass Cop 30 eine Lösung ist. An sich ist es nur ein Teil des Puzzles. Und im nächsten Jahr gehen wir zum nächsten Polizisten und so weiter, und wir arbeiten weiter an diesen Lösungen, jeden zweiten Tag, denn das ist es, was wirklich einen bedeutenden Unterschied machen könnte."
4. KI und Infrastruktur können das Klima fördern, wenn sie richtig gemacht werden
Dan sieht KI als Katalysator und nicht als Bedrohung, wenn sie mit sauberer Energie verbunden und an den richtigen Stellen eingesetzt wird.
"Ich bin der Meinung, dass alles, was die Produktivität, die Effizienz und das Unternehmenswachstum fördert, am Ende des Tages positiv sein sollte... Jetzt muss man den Aspekt der Nachhaltigkeit mit einbeziehen. KI-Rechenzentren sind derzeit der energieintensivste Sektor der Welt. Aber ist das ein Problem? Ist das unbedingt ein Problem? Vielleicht nicht. Vielleicht ist es ein Teil der Lösung. Denn wir kommen wieder auf den Maßstab zurück. Stellen Sie sich also vor, Sie könnten diese erstaunliche Zunahme der Netze, der Speicherkapazitäten und der erneuerbaren Energien bewältigen."









